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AutorenbildReinhard Mumper

Führung und Intuition

Meiner Erfahrung nach folgen Hunde freiwillig Menschen, die intuitiv führen, also

Bauchentscheidungen treffen. Für den Hund muss der Mensch weder besonders

intelligent sein, noch gut aussehend noch reich sein, um von ihm anerkannt zu

werden.

Schaut Euch doch die Obdachlosen mit ihren Hunden an. Wie viele von uns

beobachten sie voller Hochachtung, denn das was sie haben wünschen sich die

meisten von uns. Die Hunde folgen ohne Leine, ohne Kommandos, ohne Leckerlie

und ohne Stachelhalsband.

In der heutigen Zeit hören wir unser Bauchgefühl häufig erst, wenn es uns

anschreit! 

Das beschissene Gefühl, das in Euch hoch kam in der Welpengruppe, als ihr Euren

zwischen Euren Beinen sitzenden Welpen alleine lassen solltet, weil der das ja

lernen müsse. Oder der Widerspruch in Euch, den ihr verspürt habt, wenn ihr Euren

Hund loben solltet, wenn er nach dem Jagen wieder da war und ihr innerlich vor

Wut fast geplatzt seid. All das sind Situationen in denen uns das Bauchgefühl

geradezu anbrüllen muss!

Das liegt vor allem daran, dass wir der Gewohnheit erliegen, unserem Verstand die

Macht über unser Leben zu überlassen. Wir wollen unseren Verstand immer weiter

füttern! Sicher einer der Gründe warum ihr hier lest.. Ihr wollt mehr WISSEN.

Mein Wunsch ist es, dass Eure Intuition Euch nicht mehr anbrüllen muss, sondern ihr sie auch hört, wenn sie nur flüstert.

Es passiert uns Menschen ständig.Wir versperren die Türen zur Intuition bereits im Ansatz und schieben einen riesigen Riegel davor dadurch, dass wir folgendes tun:


1.Wir interpretieren und bewerten Situationen

2. Wir neigen dazu, uns nach Mustern zu verhalten und halten an diesen

Mustern auch fest, wenn sie gar nicht zum Erfolg führen

3. Wir lassen uns beeinflussen von der Meinung anderer

4. Wir gehen wenig achtsam mit uns selbst um

5. Wir überlassen dem Verstand die Kontrolle über unser Leben und springen

ständig zwischen Vergangenheit und Zukunft

6. Wir denken viel häufiger „ich muss“ anstatt „ich darf!“

7. Wir haben den Fokus mehr auf das Negative in unserem Leben und sehen

nicht, dass uns die Natur die Lösungen quasi vor die Haustüre legt

All das führt zu einem Leben, das vor allem eines bedeutet: STRESS PUR! Und dann

wundern wir uns, warum wir dann auch noch Probleme mit unseren Hunden haben?

Wie soll denn eine langfristige Veränderung stattfinden, wenn wir selbst die

einfachsten natürlichen Gesetzmässigkeiten missachten?

Aber was ist denn nun eigentlich Intuition? Wie fühlt sich das an? Ist das bei jedem

gleich?

Einfach ausgedrückt ist Intuition - wie ich sie verstehe - eine Art unterbewusstes

WISSEN. Das bedeutet, unser Unterbewusstsein sammelt, ohne das wir das bewusst

wahrnehmen, Erfahrungen, die dann in einer bestimmten Situation plötzlich an die

Oberfläche gespült werden. Vorausgesetzt wir sind dazu überhaupt bereit.

Wenn man intuitiv handelnde Menschen fragt, welche GEDANKEN oder welches

VORGEHEN dazu geführt haben, dass sie sich so oder so entschieden haben, dann

antworten sie: Keine Ahnung, ich wusste es einfach.

So ergeht es mir auch häufig in meiner Arbeit als Hundetrainer. Die Leute

kommen mit einem Problem zu mir und häufig liegt die Ursache in der Unfähigkeit

dem Hund klar zu machen, dass er etwas lassen soll (Artgenossen anpöbeln ect.).

Aber jeder Hundeführer hat etwas, was er seinem Hund von Anfang an klargemacht

hat, z.B. dass er ein bestimmtes Zimmer nicht betreten soll, den Staubsauger nicht

anbellen soll, ect. Wenn ich dann frage: Hast Du dazu ein Hundebuch gebraucht?

Hat Dir das irgendein schlauer Hundetrainer gesagt? Oder: WIE genau hast du das

gemacht? Dann kommt die Antwort: KEINE AHNUNG! Ich habe es einfach GETAN!!

Das kennt fast jeder Hundeführer! DA hast DU intuitiv gehandelt!!

Ich bin davon überzeugt, dass jeder von Euch das Wissen für die Lösungen, die ihr

braucht, um mögliche Schwierigkeiten mit Eurem Hund aufzulösen, intuitiv in Euch

tragt.



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